Seit mittlerweile 14 Jahren unterstützen wir mit unserem Verein HIV-infizierte Menschen der kenianischen Kleinstadt Emali. In all den Jahren der Zusammenarbeit konnten wir miterleben, dass Emali im Wandel war, denn die Stadt wurde schrittweise moderner. Bei einer der ersten Vorstandsreisen im Jahr 2008 bewohnten die Vorstandsmitglieder ein Hostel außerhalb der Stadt. Das sogenannte Hostel hatte Standards, wie es bei uns nicht möglich wäre, eine Unterkunft für Reisende zur Verfügung zu stellen. So gab es kein Fließwasser, Strom nur in spärlichem Ausmaß und sehr viele Mücken, die die heißen Nächte teils unerträglich machten. Die Vorstandsreise war auch noch dahingehend geprägt, dass die Vorstandsmitglieder eine weite Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Büro von Mt. Zion hatten. Sieben Jahre später, 2015, konnte bereits ein großes Hotel von den Praktikant*innen in der Stadt, in der Nähe des Büros bewohnt werden. Auch ein großer Supermarkt wurde bei dieser Reise zum ersten Mal neben dem Büro von Mt. Zion bewundert. Ein Supermarkt, in welchem Lebensmittel und Produkte angeboten werden, die aber für viele Einheimische nach wie vor unerschwinglich sind. Wir stellten uns somit öfters die Frage: „Warum?“. Uns wurde erklärt, dass die Stadt Emali moderner werden sollte, dass es anziehender für den Tourismus sei und vor allem auch deswegen, weil Emali an der wichtigsten Hauptverkehrsroute Ostafrikas (Mombasa Road) liegt.
Bei einer weiteren Vorstandsreise 2018 gab es neuerliche Verwunderungen: Emali hat einen modernen Bahnhof, einen weiteren großen Supermarkt, einen Bahnübergang sowie eine abgesperrte grüne Parkanlage mit diversen Sitzgelegenheiten. Doch wer kann diese Parkanlage, die von bewaffneten Frauen und Männern bewacht wird, nutzen? Diese Frage konnte für uns leider nicht zufriedenstellend beantwortet werden.
Die Stadt Emali wächst und wird moderner, die existentielle Armut weist im Osten von Afrika jedoch weiterhin Stabilität auf. Somit wollen wir als Verein den Menschen in Emali Zuversicht auf eine bessere und gesündere Zukunft bieten, mittels Selbsthilfegruppen, Mikro-Kredit-Vergaben und Trainings. Mit dem Ziel, dass die Menschen das „Know-how“, aber vor allem Ermutigung für ein selbstbestimmtes Leben bekommen. Wir geben unseren Gruppenmitgliedern seit 14 Jahren Stabilität und Halt - und das wollen wir weiterhin tun!